Spätsommer 2010: Das erste Mal Paris. Abgesehen von den 96 Malen (ja, ich habe nachgezählt) die ich nur mit dem Auto durchgefahren bin. Oder besser gesagt, daran vorbei. Wie konnte ich nur so lange immer wieder über die Périphérique fahren, ohne jemals die Stadt der Städte von innen zu sehen? Ohne in dieser winzigen Crêperie direkt neben dem Panthéon Crêpes zu essen? Ohne in der Mittagswärme am Canal St. Martin entlangzuschlendern und zu überlegen, von welcher Brücke Amélie den Goldfisch geworfen hat? Und ohne abends mit meinem Herzjungen im strömenden Regen auf der Place de la Concorde zu stehen und zu beobachten, wie sich Paris in ein Meer verwandelt? Ich weiß es nicht.
Was ich aber weiß, ist dies: Nun, im Spätsommer 2011, habe ich wieder Sehnsucht nach Paris. Ich würde so gerne die Stadt wiedersehen. Die Straßenlaternen im Jugendstil, die großen Boulevards mit den Stadtvillen von Haussmann, die grauen Giebelfenster, vor denen Tauben auf den schmiedeeisernen Geländern sitzen. Ein paar Herbsttage in Paris, das wäre schön. Aber das wird vorerst ein Traum bleiben. Wir brauchen im Moment all unsere Zeit für das Praktische Jahr und all unser Geld für unsere neue Wohnung. Auf die ich mich wirklich freue… und irgendwo auf meinen schönen neuen Regalen wird ein kleiner Eiffelturm stehen.
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