Werbung für Tamron Objektive / Ich wollte schon immer mal ein See Shooting im Wasser beziehungsweise ein Trash The Dress Portraitshooting machen. Mit richtig viel Drama, Baby. Eine Frau steht mit einem elegantem Kleid im Wasser… Und im Subtext schwingt ihre ganze herzzerreißende, melodramatische Lebensgeschichte mit. Warum geht sie ins Wasser? Warum im Abendkleid? Und vor allem, wo geht sie hin?
Mir schwebt da zum Beispiel ein Ballabend in einer Kleinstadt an der amerikanischen Ostküste vor. Jenny liebt Johnny, aber Johnny tanzt mit Emily. Den Rest kann man sich denken: Jenny betrinkt sich, muss dringend auf die Toilette, diese ist besetzt von Emily, Eleanor und Carolina, Jenny stolpert raus aus dem überhitzten Ballsaal in die laue Sommernacht und erleichtert sich im Atlantik.
Leider habe ich die Southern Comfort Flasche in der Hand vergessen. Aber ansonsten haben wir dieses Szenario ziemlich gut hingekriegt, finde ich. Ach ja, falls sich der aufmerksame Instagram-Follower wundert: Dieses See Shooting im Wasser ist schon vom Sommer 2016. Bis ich meine Wohlstandsärmchen mit Photoshop verflüssigt hatte, war es allerdings Winter und irgendwie habe ich dann nicht mehr an die Fotos gedacht. Erst als ich meine alten Insta-Fotos letztens nachträglich an die neue Rechtsprechung zur Werbe-Kennzeichnung angepasst habe, fiel es mir wieder ein.
Als Location für das Trash The Dress Shooting haben wir uns den Lambsheimer Weiher bei Frankenthal ausgesucht. Dort gibt es dekoratives Schilf, einen flachen Einstieg ins Wasser und einen unverbauten Hintergrund. Ein bisschen ungünstig ist allerdings, dass es in der Nähe des besten Fotospots eine gut frequentierte Beach Bar gibt. Direkt hinter mir verlief der Weg dahin – die vorbeigehenden Menschen hatten ihren Spaß. Aber Pfälzer sind ja ein tolerantes Völkchen und nach dem Besuch der Beach Bar sowieso. Einige wollten gleich mitplanschen.
Das Kleid für’s Shooting im Wasser habe ich günstig bei Asos bestellt. Blöderweise war es etwas inopportun geschnitten, so dass ich darin aussah wie eine Matrone. Oberweite von 0 auf 100. Der Rest leider auch. Was natürlich nur am Kleid lag (auf den Bildern fällt das dank Photoshop nicht mehr so ins Auge).
Männchen fiel jedenfalls sofort wieder ein, dass er mich früher immer „Seekuh“ genannt hat. „Seekuh, plansch mal weiter nach links!“ „Seekuh, dreh mal dein Gesicht weg!“ Und ich konnte ihn nicht mal schubsen, weil ich bis zur Taille im Wasser stand und versuchte, möglichst ätherisch und elfengleich auszusehen.
Aber wer so schöne Fotos macht, darf auch mal frech sein. Zum Glück war er ansonsten ziemlich absorbiert vom Tamron 85mm f/1.8*, das wir da gerade als Testobjektiv bekommen hatten. Die meisten Fotos für unser See Shooting im Wasser sind damit entstanden. Nicht umsonst gilt das 85mm f/1.8 als DIE Portrait-Brennweite, da es schön freistellt, lichtstark ist, kaum Verzeichnung hat und damit stimmige Proportionen liefert. Zaubern kann es allerdings nicht, wie ich bei der Bildbearbeitung bemerkt habe.
Nach dem See Shooting sind wir dann zwei Kilometer über die Felder zum Auto gelaufen, ich auf den ersten paar hundert Metern noch mit Tröpfelspur. Das Kleid hat das Fotoshooting im Wasser übrigens unbeschadet überstanden, was man bei 100% Polyester aber auch erwarten darf. Also ist es streng genommen gar kein Trash The Dress Shooting gewesen. Eher Trash The Model, weil mich die Mücken auf dem Heimweg fast aufgefressen haben.
Jedenfalls können wir unserer Sammlung an Portraitshootings, für die man sich in der Öffentlichkeit oder im Heimstudio zum Affen macht, ein weiteres hinzufügen. Falls ihr die anderen Shootings noch nicht kennt und mal anschauen wollt:
Rotkäppchen Märchenshooting (mein liebstes, aber auch das anstrengendste)
Mehr fällt mir zu unserem Shooting im Wasser leider nicht mehr ein, weil es eben schon eine Weile her ist. Aber wenn ihr Fragen habt, beantworte ich diese gern in den Kommentaren (auf die Kommentare zum letzten Post antworte ich später noch, habe euch nicht vergessen). Ach ja, um das gleich vorweg zu nehmen: Ich habe selbstverständlich nicht in den See gepinkelt.
Naomi schreibt
Eure Portraitshootings sind einfach immer wieder super toll. Sehr gerne mehr davon =D!
Vera schreibt
Danke, liebe Naomi! Wir haben dabei auch immer super viel Spaß. Wird sicher nicht das letzte gewesen sein 🙂
Heike schreibt
Beim letzen Foto sehen die Schilfhalme fast aus wie Elfenflügel! 😍
Das passt doch wirklich gut zu deiner Meerjungfrauen-Bowl.
Wirklich wieder schön geworden die Fotos. Und wenn das schon zwei Jahre her ist, wird es mal wieder Zeit, oder? 😄 Wie ich dich kenn, hast du bestimmt noch genug Ideen 😉
Vera schreibt
Vielen Dank, liebe Heike! Stimmt, jetzt sehe ich das auch… Ich mag dein visuelles System. Elfenflügel in Schilfhalmen zu sehen ist ein schöner Charakterzug 🙂
Und ja, fast hätte ich eine Meerjungfrauen-Themenwoche machen können. Irgendwann kaufe ich mir noch so eine Flosse zum Anziehen… Wo wir schon bei der nächsten Idee wären 😉
Moni schreibt
Ich mag Deine Shootings! Sehr! Und absolut lustiger und sympathischer Text! Wünsche Dir noch jede Menge tolle Einfälle und entsprechend tolle Locations! LG Moni
Vera schreibt
Hallo Moni, hab vielen Dank für deinen lieben Kommentar! Darüber freu ich mich sehr!
Picsarella schreibt
Hey Vera!
Was für tolle Fotos!!! Dein Mann hat echt Glück, dass er so genial fotografieren kann. Da möge ihm der Vergleich mit einer Seekuh ausnahmsweise verziehen sein 😉 Ich ernte auch regelmäßig merkwürdige Blicke, wenn ich mit meiner Kristallkugel unterwegs bin 😂😂 Da frag ich mich immer, haben diese Leute kein Instagram?
Liebste Grüße,
Melanie
Vera schreibt
Hey Melanie,
liebsten Dank! Da hat er wirklich Glück und ich auch 🙂
Haha ja, irgendwo müssen all die coolen Fotos auf Instagram ja herkommen, nech? Die zaubern wir nicht mal eben diskret im Heimstudio. Wahrscheinlich haben die Leute Angst, dass du kompromittierende Dinge über sie in deiner Kristallkugel erblickst… Das sieht aber echt immer toll aus, wie sich die Umgebung in dieser glasklaren Kugel reflektiert. Gerne mehr Kugelcontent! Vielleicht gewöhnen sich die Menschen dann auch irgendwann dran 😉
Cristina schreibt
Liebe Vera!
Nix da mit Seekuh!
Ich finde die Fotos wunderschön!
Diese Dramatik…
Ich denke an eine junge Braut, die sich im See das Leben nimmt, weil sie A betrogen wurde, B vor dem Alter sitzen gelassen wurde oder C weil etwas anderes Schlimmes passiert ist.
Vielleicht starb ihr Mann in Spe einen schlimmen Tod?
Vermutlich habe ich in der Vergangenheit einfach zu viel „Supernatural“ angeschaut…
So ein Geistershooting an einem Lost Place hätte auch etwas…
Oder als spukendes Burgfäulein…
Liebe Grüße, Cristina
Vera schreibt
Liebe Cristina,
hab ganz vielen Dank! Freut mich, dass dir die Fotos gefallen.
Das ist genau die Art Kopfkino, die ich auch habe. Das könnte man noch endlos weiterspinnen… Vielleicht war die Braut auch die ganze Zeit in einen anderen verliebt. Dieser musste dann aber weg, zum Beispiel für ein Jahr auf See. Ein anderer, der in dem kleinen Hafenstädtchen geblieben ist und schon die ganze Zeit in sie verknallt war, sie aber eigentlich nicht in ihn, hat dann intrigiert. Er hat es entweder so aussehen lassen, als hätte der zur See Gefahrene sie vorher betrogen oder er fingiert dessen Tod… Abgestumpft und willenlos stimmt sie einer Heirat mit dem Intrigant zu… Am Tage ihrer Hochzeit kehrt aber der Seefahrer zurück, sie sieht ihn und realisiert die Tragödie.
Wobei da ein Anwalt für Familienrecht die klügere Wahl gewesen wäre als der See 😀 Aber packen wir die Story mal ins Spätmittelalter, dann passt es.
Oh ja, ein Geistershooting! Da könnte man auch cool mit Doppelbelichtungen und Bewegungsunschärfe arbeiten. Vielleicht sogar mal Levitation Shots ausprobieren… Auf einer verlassenen Burgruine… Das ist echt eine gute Idee. Das kommt auf die Liste!
Lisa schreibt
Wahnsinnig schöne Fotos!
Vera schreibt
Ich danke dir, liebe Lisa!
Lila schreibt
Ich finde die Fotos sehr sehr schön! Die ganze Farbgebung und Komposition!
Vera schreibt
Vielen lieben Dank für das schöne Kompliment! Die Komposition war Männchen, die Farbgebung war ich 😉